Grandpierre-Fundstellen

Aus dem Stammbaum der Familie Grandpierre (Auszüge aus „Geschichte der Familie Grandpierre“ von Ludwig Grandpierre)

Warum das Interesse an der Geschichte der Hugenotten ?
Weil ein Ast im Stammbaum mütterlicherseits auf die Familie Grandpierre zurückzuführen ist.

Der Name Grandpierre ist nicht in der Liste der Gründer Friedrichsdorfs zu finden.
Zum ersten Mal taucht der Name Grandpierre im Friedrichsdorfer Kirchenbuch am 22.1.1709 mit der Trauung von Nicolas Grandpierre mit Anne le Roy auf.

Sein Geburtstdatum fehlt in den Aufzeichnungen, jedoch ist sein Geburtsort mit Ybebourg Bistum Condé angegeben. Das Bistum Condé gehörte vermutlich zum Gebiet der Isle de France. Von seinem Vater Jean Grandpierre ist nur der Geburtsort Ybebourg und das Heiratsjahr 1680 bekannt.

Nach Recherchen von Gernot Mueller handelte es sich nicht um ein Bistum Condé, sondern um das Fürstenhaus Condé in der Picardie und um den Geburtsort Ippécourt, Departement Meuse in Lothringen.

Ippécourt bei wikipedia
Stammbaum nach den Recherchen von Gernot Mueller

Jean Grandpierre

Am 27.11.1679 heirateten der um 1655 geborene Jean Grandpierre in Ippécourt, Meuse und Marguerite Philippe. Sie hatten 4 Kinder:
  • Christophe, getauft am 05.10.1860 in Ippécourt, Meuse
  • Didier, getauft am 13.09.1682 in Ippécourt, Meuse
  • Elisabeth, getauft am 23.06.1684 und gestorben am 03.07.1684 in Ippécourt, Meuse
  • Nicolas, getauft am 24.07.1685 in Ippécourt, Meuse

Nicolas Grandpierre

Nicolas richtete sich in Friedrichsdorf eine Wollkämmerei ein und übte dort den Beruf des Wollkämmers aus. Er heiratete am 22.01.1709 im Homburg Anne le Roy, die vor ihrer Heirat in der Hugenottensiedlung Dornholzhausen lebte, die Witwe von Daniel Sombré und die Tochter von Antoine Leroy war und 1728 starb.

Anne le Roy und Nicolas Grandpierre hatten 2 Kinder : Isaac und Henri.
Nicolas heiratete am 1728 in Friedrichsdorf Susanne Moillet (1689 - 1749).
Er starb 1751 in Friedrichsdorf.

Henri Grandpierre

  • wurde am 14. März 1712 in Friedrichsdorf geboren.
  • heiratete 1736 Marie Catherine Halin (verstorben 1741) , 1742 Susanne Vaupel (verstorben 1759) und 1760 Madelaine Susanne Grioth (verstorben 1791)
  • arbeitete ab 1742 als Kantor und Lektor und ab 1749 auch als Lehrer an der französisch-reformierten Gemeinde in Homburg und starb am 04.11.1788 in Homburg.
  • sein Sohn Isaac Grandpierre war der letzte Lehrer in Homburg, der deutsch und französisch als Unterrichtssprache benutzte; er verstarb 1814.

Isaac Grandpierre

  • wurde am 5.10.1709 in Friedrichsdorf geboren.
  • heiratete mit 20 Jahren Marie Privat.
  • Isaac und Marie Privat bekamen 10 Kinder, von denen wahrscheinlich nur zwei Mädchen älter wurden:
    Anne Judith, * 1732, heiratete Pierre Garnier und hatte 11 Kinder
    Marie Madelaine, * 1733, heiratete dessen Vetter Philippe Jacob Garnier und hatte 5 Kinder
  • schuf aus der väterlichen Wollkämmerei seines Vaters ein kleine Fabrik, wahrscheinlich eine Zusammenfassung von Spinnerei, Weberei und Färberei
  • In Friedrichsdorfer Akten wird er als Tuchfabrikant geführt.
  • wurde mit 22 Jahren im Nebenamt bourgmestre / Bürgermeister und führte die Kassengeschäfte der Gemeinde.
  • heiratete 1746 in 2. Ehe Marie Elisabeth Pastre (*1722 in Friedrichsdorf).
  • Elisabeth Pastres Großvater Thomas Pastre war ein Waldenser aus Sonchéry im Val Cluzon und im Jahr 1700 in Friedrichsdorf zugewandert.
    Ihre Großeltern mütterlicherseits, Moyse Boutemie aus Verviens en Thiérache in der Picardie und Joanne l'Abbé gehörten zu den Gründern Friedrichsdorfs.
  • Isaac und Marie Elisabeth Pastre hatten 3 Kinder, von denen Jacob und Pierre im Säuglingsalter starben und der an 2. Stelle 1751 geborene Jean-Henri (später Johannes genannt) die Familie fortführte.
  • Isaac siedelte 1775 nach Usingen über, als er mit Eva Marie Hospitals Witwe geb. Jäckel aus Erlenbach die 3. Ehe schloss.
  • übernahm in Usingen die Strumpffabrik im Junkernhof, die der verstorbene Gatte seiner Frau gegründet hatte.
  • er hatte mit Eva Maria einen am 5.4.1776 geborenen Sohn, Johann Heinrich/Jean Henri (genannt Henrich), der 1825 als Soldat in nassauischen Diensten 1825 auf der Marxburg bei Braubach unverheiratet starb.
  • Nach der Übergabe des Geschäftes an seinen Sohn Jean-Henri (später Johannes genannt) war er mit der Errichtung eines Kraftwerkes in Kraftsolms bei Wetzlar beschäftigt und kehrte später nach Homburg zurück.
  • starb am 14.April. 1779 im 70. Lebensjahr

Jean-Henri (später Johannes genannt)

  • geboren am 20.02.1751 in Friedrichsdorf und am 30.06.1837 im Alter von 86 Jahren gestorben
  • heiratete 1795 in 1. Ehe Anna Margarete Elisabeth Handel, Tochter eines Usinger Waffenschmiedes und hatte mit ihr 2 Kinder
    Catharina Margaretha Elisabetha (geb. 1797), heiratete Friedrich Held und lebte in Usingen
    Christian Ludwig (geb. 1799)
  • heiratete 1800 in 2. Ehe Marie Elisabeth Peter vom Stockheimer Hof bei Usingen und hatte mit ihr 8 Kinder
    Johann Heinrich Karl (geboren 1801, starb im Alter von 3 Jahren)
    Friedrich Heinrich (genannt Fritz, geb. 1803, wurde der Begründer der Königsteiner Sippe Grandpierre)
    Anna Marie Elisabeth (geb. 1804, heiratete Christian Preis und lebte in Usingen)
    Wilhelmine (geb. 1806, lebte unverheiratet in Usingen)
    Margarethe Jeanette (gb. 1807, heiratete Franz Hill und lebte in Idstein - Sippe Hill)
    Eleonore Friedrike (geb. 1808, heiratete Georg Höhn und lebte in Idstein - Sippe Höhn)
    Marie Charlotte (geb. 1910, heiratete Jakob Hess und lebte in Königstein - Sippe Hess)
    Johann Georg (geb. 1818, begründete die sog. Homburger Sippe Grandpierre)