Freyburg
"So bin ich nach Freyburg... gezogen ... Kennen Sie es nicht, so will ich wohl die Beschreibung der reizenden Gegend versuchen, die hinter Waldbergen und Burgen, die ganze Schönheit eines Winzer- und Wiesentals entfaltet."
Dies schrieb Friedrich Ludwig Jahn 1825 in einem Brief.
F.L. Jahn ließ 1838/40 ein Haus in Freyburg bauen, das er mit seiner Familie als Pensionär bis zu seinem Tod 1852 bewohnte.
In seinem ehemaligen Wohnhaus befindet sich heute das Jahn-Museum.
Neben Sonderausstellungen ist dort auch die ständige Ausstellung "Friedrich Ludwig Jahn: Leben und Wirken" mit den Teilbereichen
Schöpfer des deutschen Turnens
persönliches Leben und Familie
Publizist und Patriot
Reformer - Revolutionär? Deutschtümler - Deutscher?
zu finden.
Auf dem Gelände des Jahnmuseums sind historische Turngeräte wie Zweibaum, Schwebebaum, Pferd und Jahnscher Barren aufgebaut. An diesen Geräten haben Besucher die Möglichkeit, selbst zu turnen.
In Freyburg gibt es zwei weitere Jahn-Gedenkstätten. Zum einen die 1894 eingeweihte Erinnerungsturnhalle und zum anderen die 1903 als Jahnmuseum eröffnete heutige Ehrenhalle.
Sehenswert in Freyburg sind unter anderem auch Schloß Neuenburg und die Rotkäppchen-Sektkellerei.
Mehr Infos :
"Frisch Frei Fröhlich Fromm"
Dieser Schriftzug steht über dem Eingang des Jahn-Museums in Freyburg. Der alte Studentengruß wurde zum Leitbild von Friedrich Ludwig Jahn und der Turnerbewegung.
„Fromm“ verstand Jahn nicht in religiösen Sinn, sondern im Sinn von „rechtschaffen/tüchtig“.
Jahn erläuterte 1843 den Spruch wie folgt :
"Einst gab ich den Turnern den Wahlspruch : Frisch, Frei, Fröhlich, Fromm !
Mögen alle Turner diese vier Worte in treuem Gedächtnis bewahren und im tätigen Leben beweisen.
frisch
nach dem Rechten und Erreichbaren streben, das Gute tun, das Bessere bedenken und das Beste wählen;
frei
sich halten halten von der Leidenschaften Drang und der der Vorurteile Druck und des Daseins Ängsten;
fröhlich
die Güter des Lebens genießen, nicht in Trauer vergehen über das Unvermeidliche, nicht im Schmerz erstarren, wenn die Schuldigkeit getan ist, und den Mut fassen, sich über das Misslingen der besten Sache erheben;
fromm
die Pflicht erfüllen, leutselig und volklich, und zuletzt die letzte, den Heimgang.
Dafür werden sie gesegnet sein mit Gesundheit des Leibes und der Seele, mit Zufriedenheit, so alle Reichtümer aufwiegt, und erquickendem Schlummer nach des Tages last, und bei der Lebens Mühe durch sanftes Einschlafen."
Aus diesen vier F's gestaltete der Darmstädter Turner und Kupferstecher Heinrich Felsing 1844 das Turnkreuz, das als Emblem für Turnkleidung und für die Vereinsfahne verwendet wurde.
Die Turnerschaft führte um 1840 mit „Gut Heil“ auch einen eigenen Gruß ein. Dieser Gruß war altdeutschen Ursprungs wurde von Jahn zum ersten Mal um 1817 in seinen Versen „Der Altvordern Trinksprüche“ verwendet Die alte Grußformel "Heil" bedeutete Glück/Gesundheit und wurde im 19. Jahrhundert von vielen sportlichen Bewegungen verwendet (z.B. Ski Heil, Berg Heil, Petri Heil, Weidmanns Heil).
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